11 | 09 | 2006
Auheim 2007 ? - Auheimer Forderungen
Großauheim hat eine tolle Jubiläumswoche hinter sich. Mainuferfeste, Musiktag, Film- und Theaterpremieren und.. und.. und.. Tausende von Menschen aller Altersklassen feierten gemeinsam den 1200ten Geburtstag Auheims. Es wurde viel gejubelt und eigentlich hat auch alles prima geklappt. (Regnerisches Wetter ist keine echte Herausforderung für entschlossene Großauheimer).
Natürlich ist das Festjahr noch nicht zu Ende: die erfolgreichen Vorträge des Vereins für Heimatkunde und Naturschutz werden fortgesetzt und im Oktober folgt der Auheimer Jubiläumsball. Aber im großen und ganzen ist das Jubeljahr gelaufen. Das "Organisationskomitee" (Auheimer Bürger, die seit über 6 Jahren die Festivitäten geplant haben) kann aufatmen und sich entspannen. Auch das Organisationsbüro der Stadt Hanau, das die Strippen zog und zwischen Klein- und Großauheim Brücken schlug, wird demnächst zufrieden die "Akte Auheim 1200" schließen können.
War's das also? Nein!
Viele Großauheimer Bürger haben sich eingesetzt. Haben der gemeinsamen Sache Arbeitskraft, Herzblut und Lebenszeit geschenkt. Und mit dem Erfolg der Festwoche Anerkennung bekommen. Jetzt gilt es, das Engagement für neue Aktivitäten zu bewahren und zu fördern! Wir Großauheimer können stolz und selbstbewußt auf unsere erfolgreichen Veranstaltungen sein und ohne falsche Bescheidenheit Ansprüche stellen. Hier also die Eröffnung der Diskussion mit konkreten Forderungen:
* Großauheim ist ab sofort grundsätzlich in die Veranstaltungsplanung des "Fachbereichs Kultur" der Stadt Hanau einzubeziehen. Bisher ist Hanaus größter Stadtteil im Kulturetat praktisch nicht berücksichtigt, bzw. unsichtbar. Die Großauheimer selbst erbrachten den Beweis, daß z.B. ein Konzept wie der "Tag der Musik" ankommt und Erfolg verspricht. Nicht immer müssen die üblichen Supergruppen oder Hanauer Combos auf den Plakaten stehen. Interessant ist das Unbekannte, Auheimer sind offen für Neues. Hier genügt ein Etat, der dem einer semi-kommerziellen Veranstaltung wie z.B. dem "Hanauer Weinfest" entsprechen mag, um Gutes auf die Beine zu stellen.
* Großauheim ist ein Hort der Kunst. Nirgendwo sonst in unserer Stadt gibt es so viele Galerien höchster Qualität und international anerkannte Künstler. Hanau kann mit diesen Werten Profil entwickeln. Voraussetzung hierfür ist eine konstante Beachtung, Würdigung und Förderung, die sich nicht nur auf wenige Tage im Jahr beschränkt.
* Großauheim = Kunst = August Gaul. Seit Jahren bemühen sich die Hanauer Museumsoberen um die Einbürgerung des bedeutenden Großauheimer Bildhauers. Neu erworbene Exponate landen im Schloß Phillipsruhe, statt im Auheimer Museum. Auch hier die Forderung: Schwerpunkte setzen - Gauls Werke gehören in seinen Heimatort!
* Großauheim und sein Museum. Das Konzept ist seit langem beschlossen und sogar von den Auheimern akzeptiert. Ausgeräumt wird fleißig, viele Räume sind leer. Wann geht es endlich los mit Renovierung und Umbau?
* Großauheim und das Hanauer Stadtmarketing. Nach vielen Jahren ausschließlicher Konzentration auf die Innenstadt, wächst seit kurzem eine zarte Bande zwischen HU-Marketing, der Wirtschaftsförderung und dem Gewerbeverein Großauheim. Doch da muß noch viel gedüngt und gegossen werden, um dem größten Hanauer Stadtteil eine angemessene Förderung zuzugestehen. Im kommenden städtischen Haushalt 2007/2008 muß Großauheim gerecht berücksichtigt werden.
Ohne florierenden Handel keine Blüte der Kultur. Ohne kulturelle Vielfalt kein attraktiver Standort Hanau.
Sind das alles unverschämte Forderungen? Unrealistische Wünsche?
Von wegen: Der Kulturetat ist ein fester Posten im städtischen Haushalt. Es geht nicht um dessen Erweiterung, sondern um eine neue Beurteilung der Schwerpunkte. Vorhandene Gelder müssen neu gestreut werden. Großauheim wünscht nicht untertänigst ein Mehr an Zuwendung, sondern fordert selbstbewußt seinen Anteil am Kuchen, der bisher immer in der City gegessen wurde. Verehrte Hanauer Magistratsmanager, 2007 ist Auheim mit in die Kulturprogramme einzuplanen. Der Beweis wurde erbracht, daß das klappt. Eine Stadt, die sich immer mehr auf die Präsentation teurer "Mega-Events"  konzentriert, läuft Gefahr, ihr Gesicht zu verlieren. Also Hanau, "raus aus der Mitte!"
2006 feiern wir 1200 Jahre Auheim. Was feiern wir 2007?
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